Numismatik

Was bedeutet "kippen und wippen" im Zusammenhang mit Münzen?

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AUTOR/IN
Hendrik Mäkeler

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Dreißigjährigen Krieg: Kipper- und Wipperzeit

Um den Dreißigjährigen Krieg herum spricht man auch von der Kipper- und Wipperzeit. Damals nutzte man aus, dass die Münzen in vormoderner Zeit noch nicht standardisiert geprägt wurden. So konnte eine Münze mehr wiegen als die andere, obwohl es sich um den gleichen Münztyp und das gleiche Nominal handelte. Durch kippen und wippen der Waage, daher der Ausdruck, konnte man beim Auswiegen die schwereren Exemplare identifizieren. Die Münzen mit mehr Metallgehalt, also die von größerem Wert, behielt man selbst. Die Münzen mit weniger Gewicht, die weniger wertvoll waren, nutzte man z.B. zum Zahlen von Renten. Das war natürlich beim Zahlungsempfänger wenig beliebt, sodass man sich mit der Zeit Gedanken machte, wie das verhindert werden konnte.

Trick zur Kriegsfinanzierung

In der Kipper- und Wipperzeit wurde dieses Verfahren auf die Spitze getrieben. Grund war in der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges die Kriegsfinanzierung. In dieser Zeit fand das also auf staatlich organisierter Ebene statt. Die Münzherren selbst waren damals daran beteiligt, höherwertiges Geld aus dem Umlauf zu ziehen, es umzuprägen und Gewinn daraus zu ziehen. Folge dieser berüchtigten Kipper- und Wipperzeit war eine recht heftige Inflation.

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